Letzte Dinge

Ach ja, bevor ich’s vergesse…schon seit 3 Jahren machten wir uns Gedanken darüber, wie wir im lappländischen Spätwinter, also im April, unser Domizil beheizen wollen, wenn mal auf einem Camping- oder Stellplatz kein 230 Volt- Anschluss zur Verfügung stehen sollte.

Nach einem mehr oder weniger zufälligen Gespräch mit einem unserer Geschäftspartner , der seit Jahren Profiwintercamper ist, riet uns jener zu einer stromunabhängigen Heizung und brachte uns Kataloge von speziellen Anbietern mit.

Im Fachhandel erstanden wir dann online kurze Zeit darauf einen sehr chic aussehenden Petroleum-Heizofen, mit dem man auch zur Not einen Liter Wasser in nur 80 Minuten heiß bekommen könnte.

Heißer Ofen - Unsere 2. Heizquelle
Heißer Ofen - Unsere 2. Heizquelle

 

Dieses Problem wäre also auch gelöst, doch …

Wo aber blieb nur die Antwort meines zweimaligen freundlichen Anschreibens per Mail und auch einmal postalisch von unserem Traktorhersteller „Zetor“ aus Tschechien ?

Wir wollten doch rechtzeitig aus erster Quelle in Erfahrung bringen, WO es in den 17 Ländern, die wir durchfahren werden, Vertretungen und Werkstätten dieser Marke gibt.

Es gab keine ! Keine Antwort !

Seit Juli letzten Jahres nicht !

Also führte ich ein sehr nettes Gespräch mit einem Herrn der deutschen Zetor -Vertretung in Furth i. Wald, nennen wir ihn mal neutral Herrn Zimmer, der mir diesbezüglich mit vielen Tipps und Hinweisen weiterhelfen konnte.

Auch sollen wir demnächst einige Zetor-Fähnchen und andere schöne Dinge von dort zugeschickt bekommen.

An dieser Stelle : Danke Zetor Deutschland !

Irgendwann schon im Dezember haben wir uns dann auch mit quietschgelben Warnwesten, Verbandskästen und anderen nützlichen Reiseutensilien über die ADAC Verkaufsstelle in Kassel versorgt.

Betrüblich war lediglich, dass man, wie man uns da versicherte, den ADAC-Camping-Führer wohl erst Anfang Februar erstehen könnte.

55 Karten für 17 Länder
55 Karten für 17 Länder

 

Nun ja, wir haben ja auch noch im März Zeit, nach geeigneten Campingplätzen zu suchen.

Die 1000 Visitenkarten einer Berliner Druckerei, wo man uns stolz vor dem Gespann stehend abgebildet sieht, sind schon Mitte Januar über die Hälfte unters Volk gebracht.

Wir werden nochmals 1000 Stück Ende März nachordern müssen.

Wenn wir unterwegs dann täglich nur 5 Visitenkarten ausgeben…bei 200 Tagen… sind das 1000 Stück.

Unsere Kartenausteilfreude schlägt sich anhand der gezählten User auf unserer Homepage nieder.

Seit Erstellung Ende Mai 2010 waren schon fast 11000 Leute auf unseren Seiten.

Wir hätten je einen Euro „Eintritt“ nehmen sollen, dann wäre die Hälfte der Reise schon bezahlt.

Da es in Skandinavien ein gänzlich anderes System von Gasversorgung und andere Gasflaschen und Anschlüsse gibt, müssen wir uns wohl oder übel noch eine zweite 11 Liter-Flasche zulegen, damit wir, ohne die Anschlüsse komplett wechseln zu müssen über die Runden kommen.

Und wir wollten an Gewicht sparen !

Auch der kleine, aber nett aussehende Backofen, den uns die Kinder für die Reise schon vor drei Jahren zu Weihnachten geschenkt haben, müsste in der nächsten Zeit einmal ausprobiert werden.

Allein, um die ersten Einbrennfahnen in einem größeren Umfeld als dem des Bauwageninneren nasenfreundlich entweichen zu lassen.

Habe ich alle wichtigen Email-Adressen in unseren Laptop eingegeben ?

Funktioniert das „Skype-Programm“, über das wir ab April mit der Heimat telefonieren werden ?

Auch die kostenpflichtige Zugangsberechtigung unseres Internetanbieters für die „Hotspot-Verbindungen“ unterwegs im Ausland muss noch erworben und…ausgetestet werden.

Dann das nächste „Problemchen:“ Wie werden wir bei den Eingeborenen des jeweiligen Gastlandes am unkompliziertesten unser Geld los ?

EC-Karte, Visa, Mastercard, American Express, Traveller- Schecks oder etwa der löcherige ausgebeulte Sparstrumpf oder nur “Handgeld?”

Ein intensives Gespräch mit unserer Hausbank steht in Kürze an.

Haben wir alle Sprach- und Reiseführer eingekauft oder fehlt uns eventuell noch ein Land ?

„Nein, vielen Dank die Dame ! Aber über China fahren wir ganz bestimmt nicht!“ hörte ich mich auf die Frage der Buchhändlerin nach weiteren Reiseführern murmeln.

Sie witterte wohl ein noch größeres Geschäft…

„Wir mögen keine panierten Mehlwürmer und auch keine gekochten Entenfüße!“

„So genau hättest du’s ja nun auch nicht beschreiben müssen!“ stieß mich meine zukünftige Mitreisende zischend von der Seite an.

Das kannte ich nun schon seit mindestens 35 Jahren, aber meine Rippenbögen hatten inzwischen schon ordentlich Hornhaut aufzuweisen.

Ich fühlte nur noch die stumpfe Kuppe eines Zeigefingers. Das lanzettenförmige Horngebilde jenseits der Kuppe erreichte mich schon lange nicht mehr.

Doch…e i n Sprachführer fehlte uns noch.

Der Finnische!

Wie sollten wir jemals wohlgenährt und fröhlich durchs Land kommen, wenn wir nicht mal im Ansatz die finnische Speisekarte lesen konnten ?

Von trockenen Salzkartoffeln und einer mitbestellten Karaffe finnischen Quellwassers werden wir nicht lange überleben können.

„Also : „ Noch einen Sprachführer-Finnisch bitte !“

„Gerne, der Herr!“

Darf’s nicht doch auch der Chinesische noch sein ?“

Ich strafe die Verkäuferin, indem ich ihr einen Satz aus dem finnischen Sprachführer an die hohe Stirn werfe: „ Ruokalista nähdä nälkää sina olet paska !“

„Das klingt aber sehr schön!“

Wenn sie wüsste, was ich eben gesagt habe, hätte sie mich sicher nach meinen Käufen nie wieder gegrüßt.

Das Leben ist bunt, auch in einem grauen Wörterbuch …

Zur besseren Verständigung
Zur besseren Verständigung

9 Kommentare zu „Letzte Dinge“

  1. Sven und Birgit

    Hallo Dieter und Barbara

    Heute ist nun Euer großer Tag…. es geht endlich los…

    Wir wünschen Euch viel Glück auf den 18.000 KM …kot gut hin und noch besser zurück

    Liebe Grüße aus Hümme

  2. Nun ist es soweit,endlichgeht es los!
    Lange habt Ihr auf den Tag hingearbeitet und ihn herbeigesehnt.
    Nochmals viel Glück und gute Fahrt ohne kompliekazionen und zwischenfälle für euch alles Gute der Josef vom Hellenhof!!!!!!!!!

  3. Guten Tag liebes Ehepaar Ochs,

    der Countdown läuft und das Motte könnte heißen: „Der Weg ist das Ziel“.

    Ich wünsche Ihnen einen interessanten, abwechslungsreichen und leichtgängigen Weg,
    gesunde, glückliche Wochen und dass sich die meisten Ihrer positiven Erwartungen und Wünsche erfüllen mögen.

    Es grüßt Sie herzlich aus Nordhessen

    Cornelia Christina Neid

  4. Hallo ihr beiden, bevor ihr losfahrt, noch Gruß von mir. Ich finde Euer Vorhaben Super, etwas ähnliches will ich auch machen, spätestens nächste Jahr, aber etwas kleiner.
    Gruß Ralf

  5. Hallo Ihr beiden, ich wünsche Euch eine pannenfreie Reise,bestes Wetter und viel Ausdauer bei so einer grossen Reise!
    Ich habe mit meinem Unimog 406 auch schon Touren unternommen mit 1800KM in einer Woche. Man ist meistens nur am fahren.
    Rein rechnerisch komme ich nicht drauf, wie es gehen soll, 18000KM in 190 Tagen zu schaffen.Es fallen sehr viele Haltepunkte
    an, wodurch der Zeitplan meiner Erfahrung nach nicht real ist. Ich lasse mich überraschen was herauskommt!
    Trotzdem alles Gute!
    Gerhard.

  6. Hallo Herr und Frau Ochs,

    ja es ist wahr, im reiferen Alter endlich dass zu tun, wovon man so lange geträumt hat. Ich werde an Sie beide denken und hoffen, dass alles einen guten Weg nimmt.

    Alles Gute, eine sehr schöne Reise und wieder eine glückliche Ankunft Daheim.

    Siegfried

  7. Liebe freunden

    Ich wunsche euch ein gute und wunder shone reisse, ruf mich an wan sie im holland ankommen,
    mein got was ein abentuer ich bin einversuchtig ;-)

    Ein dikke kus und ich denke an euch.

    Liebe grusse von euhre kasekopf.

    Und eine dikke Kuussssssssssssssssssssss mit.
    Maria

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