Letzte Dinge

FEBRUAR !

Noch 44 Tage …

Die Nächte werden kürzer (oder schlafe ich einfach weniger?), die Tage länger und der Abfahrtstag rückt näher.

Was liegt mir ferner, als nichts über die neuesten Ereignisse zu berichten ?

Was geschah in den letzten Wochen ?

Der südspanische Kampfstier hat sich wieder langsam aus meinen Gedanken entfernt…

Freundliche Nachrichten bekamen wir Anfang Februar vom Landkreis Kassel, dem Vogelsbergkreis, hier insbesondere von der Stadt Lauterbach und von der Stadt Hofgeismar, die sich anbot, uns eine große Stadtflagge zu stiften, mit der wir uns aber in jedem Fall am Nordkap per Foto zeigen sollen.

Unser schönes rotweißes Stadtwappen mit dem „Mainzer Rad“ wird nun auch eigens für uns DIN A 3-groß auf einer festen Unterlage zum Aufbringen an einer Bauwagenecke erstellt.

Die paarhundert Flyer über unser schmuckes Städtchen am Reinhardswald und die Postkarten, wie z.B. vom hiesigen Dornröschen und vom „Ritter Dietrich“ werden wir dann auch unterwegs verteilen dürfen.

Danke, Stadt Hofgeismar !

Die touristisch geprägten Werbetafeln der Landkreise Kassel und Vogelsberg stehen kurz vor der Vollendung und können wohl bald am Bauwagen befestigt werden.

Besonders der „Lauterbacher Strolch“, ein Wahrzeichen meiner Geburtsstadt, das einen halbnackten, strammen Knaben mit nur einem Strumpf am Bein zeigt, hat es mir angetan.

Er strahlt so plastisch und authentisch von der Werbetafel, dass man geneigt sein wird, ihm freundlich zuzuwinken.

Tja, in Lauterbach hab’ ich mein’ Strumpf verlor’n!

Die SAT-Schüssel in Position

 

Nun hebt sich u. a. nicht nur unser Heimatort Carlsdorf durch die älteste deutsche Hugenottenkirche hervor, sondern auch durch ein weiteres einmaliges architektonisches Bauwerk, einem ungewöhnlichen Wohnhaus, einer Designikone der Nachkriegsmoderne.

Das sogenannte „Haus und Garten Paepke“, konstruiert und erbaut 1958-60 von dem berühmten Professor Hermann Mattern.

Der neue engagierte Besitzer dieses Anwesens bat uns nun, unterwegs an architekturinteressierte Zeitgenossen erklärende Prospekte abzugeben in der Hoffnung auf einen internationalen Austausch.

Wir werden dafür sorgen, dass die Invasion von Bustouristen aus Lappland und Südspanien Schlange am Ortseingang stehen !!

Was haben wir uns noch alles zugelegt für den „großen Ausflug?“

Gummistiefel, knallgelbe Friesennerze, Taschenlampen in allen Variationen, eine Zusatzheizung für die Treckerkabine, einen Feuerlöscher, Kompass, ein Innen -und Außenthermometer von -35 bis + 35 °C, eine zweite Kopflampe (wie bei Daniel Düsentrieb), stabiles neues Werkzeug, Tage-, Tank- und Haushaltsbücher und andere nützliche Kleinigkeiten mehr wie z.B. zwei neue international genormte Zahnbürsten der mittelhalbzartharten Sorte mit Gaumenschmeichlerkante und Zahnlückenstolzfederung.

Man gönnt sich ja sonst nix !

An der Bauwagentür hängt nun auch endlich in einem stilvollen Holzrahmen eine Karikatur von uns beiden, ein stilisierter Traktor zwischen uns, der ordentlich dampft.

Einst überreichte uns dieses Werk der Kasseler Maler und Karikaturist Xiaoming Song als Dankeschön für meine gehaltene Laudatio am Abend der Vernissage in unserer „Kleinen Galerie Pflege und Kunst“ vor zwei Jahren.

Grauköppe an Bord

Neben der Tür nun ein beschichtetes Schild mit der Aufschrift:

„RUHIG BLUT – OCHS FÄHRT !“ mit der Abbildung eines wild gewordenen Stieres zwischen den Worten.

So dürfte es unserem Folgeverkehr zumindest in den ersten Minuten und Stunden des Nachfahrens nicht langweilig werden, wenn die Fahrer was zu lesen und zu schauen haben, wenn sie mit 22 kmh erfrischt und erheitert hinter uns herzuckeln.

Heia, das wird ‚ne Gaudi !

„Ruhig Blut! Ochs fährt !“

Hoffentlich ist kein kurzsichtiger Fahrer dabei, der das Kleingedruckte auch noch versucht, zu entziffern, das da auf einem weiteren Schild steht: „Carlsdorf grüßt den Rest der Welt !“

Carlsdorf grüßt...

Aus einer alten Rohrquerstrebe eines Metallgartenzaunes habe ich eine Halterung für unsere SAT-Schüssel gebastelt, die es uns ermöglicht, die Schüssel über 3,20 Meter hochzuschieben und zu drehen.

So dürften wir auch noch in der tiefsten Provinz Viitasaariens zum Beispiel das hessische Fernsehprogramm empfangen können.

Unsere gestrenge Tutorin im Englischauffrischungskurs für alt gewordene „Unjunge“ scheint auch mittlerweile zufrieden zu sein mit unseren Sprach- und Sprechübungen.

„Sau sag es !„ Die englische Variante dieser unschönen deutschen Worte heißt schlicht und einfach: „Würste!“

Sausages !

Und so haben wir manchmal viel Spaß in unserer „Vorfastbeinaherentnerenglisch-Crew.“

Anfang Februar habe ich mich doch tatsächlich dazu verstiegen, uns im „Guinnesbook of the world records“ anzumelden.

17 Seiten in feinster englischer Sprache mussten dann nach dem Login online ausgefüllt und verschickt werden.

Ssäänks soo matsch, Tanja für deine Hilfe !!

Zwar gab es schon einen Russen, der 2005 über eine Distanz von 21000 Kilometern mit einem neuen Traktor in 4 Monaten durch Russland gefahren ist, also 4000 km mehr als wir vorhaben zu fahren, aber………………..

Es gab bislang weltweit noch keine zwei Verrückte, die in 6 Monaten mit einem Traktor-Bauwagen-Oldtimergespann 17 Länder durchfahren wollen.

Alu-Kiste für Kabel und Werkzeug

Ich bin zuversichtlich und glaube an unsere Chance, angenommen zu werden.

Dem Hoffenden gehört das Leben !

In spätestens 4 Wochen sollen wir dann von London aus Bescheid bekommen, ob unser Vorhaben vom renommierten Guinness-Team akzeptiert wird.

Wenn nicht, dann war es einen Versuch wert.

Wer nicht gewinnt, hat auch nichts gewagt !

Ein Rekord ist ja wohl auch schon, dass wir in den vorangegangenen 25 Jahren unsere geplante Europatour zu keiner Zeit aus den Augen verloren haben, oder ?

Ein paar wenige Ersatzteile von der Zetor -Vertretung Deutschland muss ich auch noch Anfang März bestellen.

Die Ware kommt dann nur einen Tag später per Nachname, wenn man am Vortag bis 12 Uhr bestellt hat.

Das ist eben Service !

Unsere beiden Ärztinnen rieten uns letzte Woche sehr dazu, uns gegen Meningitis impfen zu lassen.

Besonders in Finnland und Spanien waren in der Vergangenheit immer wieder Touristen lebensgefährlich am Biss der Zecken erkrankt.

Wir lassen uns bereitwillig unter ärztlicher Inobhutnahme „stechen.“

Das sehen wir ein, solange wir uns nicht auch noch gegen Ochsenstarrsinn, Achsenbruch und Reisefieber sensibilisieren lassen müssen.

9 Kommentare zu „Letzte Dinge“

  1. Sven und Birgit

    Hallo Dieter und Barbara

    Heute ist nun Euer großer Tag…. es geht endlich los…

    Wir wünschen Euch viel Glück auf den 18.000 KM …kot gut hin und noch besser zurück

    Liebe Grüße aus Hümme

  2. Nun ist es soweit,endlichgeht es los!
    Lange habt Ihr auf den Tag hingearbeitet und ihn herbeigesehnt.
    Nochmals viel Glück und gute Fahrt ohne kompliekazionen und zwischenfälle für euch alles Gute der Josef vom Hellenhof!!!!!!!!!

  3. Guten Tag liebes Ehepaar Ochs,

    der Countdown läuft und das Motte könnte heißen: „Der Weg ist das Ziel“.

    Ich wünsche Ihnen einen interessanten, abwechslungsreichen und leichtgängigen Weg,
    gesunde, glückliche Wochen und dass sich die meisten Ihrer positiven Erwartungen und Wünsche erfüllen mögen.

    Es grüßt Sie herzlich aus Nordhessen

    Cornelia Christina Neid

  4. Hallo ihr beiden, bevor ihr losfahrt, noch Gruß von mir. Ich finde Euer Vorhaben Super, etwas ähnliches will ich auch machen, spätestens nächste Jahr, aber etwas kleiner.
    Gruß Ralf

  5. Hallo Ihr beiden, ich wünsche Euch eine pannenfreie Reise,bestes Wetter und viel Ausdauer bei so einer grossen Reise!
    Ich habe mit meinem Unimog 406 auch schon Touren unternommen mit 1800KM in einer Woche. Man ist meistens nur am fahren.
    Rein rechnerisch komme ich nicht drauf, wie es gehen soll, 18000KM in 190 Tagen zu schaffen.Es fallen sehr viele Haltepunkte
    an, wodurch der Zeitplan meiner Erfahrung nach nicht real ist. Ich lasse mich überraschen was herauskommt!
    Trotzdem alles Gute!
    Gerhard.

  6. Hallo Herr und Frau Ochs,

    ja es ist wahr, im reiferen Alter endlich dass zu tun, wovon man so lange geträumt hat. Ich werde an Sie beide denken und hoffen, dass alles einen guten Weg nimmt.

    Alles Gute, eine sehr schöne Reise und wieder eine glückliche Ankunft Daheim.

    Siegfried

  7. Liebe freunden

    Ich wunsche euch ein gute und wunder shone reisse, ruf mich an wan sie im holland ankommen,
    mein got was ein abentuer ich bin einversuchtig ;-)

    Ein dikke kus und ich denke an euch.

    Liebe grusse von euhre kasekopf.

    Und eine dikke Kuussssssssssssssssssssss mit.
    Maria

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