Schweden -07.05.11

7. Mai

Ich bin sehr spät eingeschlafen und auch am Morgen um fünf Uhr noch nicht ausgeruht. Erst um Ein Uhr in der Nacht wurde es etwas dunkel und jetzt scheint mir kurz nach fünf die Sonne aufs Kopfkissen. Wie ich hörte, geht die Sonne täglich sechs Minuten später unter und auch früher auf. Ach so! Wir werden die Fenster besser abdunkeln in den nächsten Nächten.  

Eine alte Lappenbehausung in "Gällivara"
Eine alte Lappenbehausung in "Gällivara"

Im Bundesland Norrbotten am Polarkreis leben 250000 Einwohner. Norrbotten nimmt aber ein Viertel der Fläche Schwedens ein. Hier gibt es den höchsten Berg Schwedens, den „Kebnekare“ und den tiefsten See, den „Hornavan.“ Das Verkehrsaufkommen ist hier oben so gering auf dem Highway, dass ich seit Tagen nur alle halbe Stunde mal in den Rückspiegel schaue, ob eventuell ein Fahrzeug von hinten kommt. Man sieht die anderen ja schon auf mehreren Kilometern Entfernung, da zum einen mit Licht gefahren werden muss und zum anderen die Straßen so schnurgeradeaus verlaufen, dass man heute schon erkennt, wer einem Morgen begegnet. 

Lustige Kennzeichen auf den Schwedenautos springen mir ins Auge : FDP, KLO, XXL, BFA, NKD und CSU um nur einige zu nennen. 

Nach dem Mittagessen bummeln wir durch die Stadt, die ein hübsches Zentrum und sehr viele geöffnete Restaurants (Restauranger) hat. Allerdings nur von 13-17 Uhr. Danach fallen wohl alle Schweden in den Tiefschlaf oder vergnügen sich zu Hause weiter. Wir laufen am Zentralkrankenhaus vorbei. Auch hier überall wie auf Parkplätzen vor öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen Stromsäulen mit Schukoanschluss. Dies dient dazu, während des Parkens die Autobatterie bei z.T. unter -45°C aufzuladen. Mir ist auch hier und da aufgefallen, dass an einigen PKWS, Traktoren und Baumaschinen von außen sichtbar Steckdosen unter der vorderen Stoßstange für 230 Volt angebracht waren. Wir haben uns schon gewundert. Clever! Schweden eben!

Mama ist hocherfreut über meinen Anruf, heute am Muttertag. Blumen bekommt sie dieses mal später, vielleicht im Oktober? Ich erwische einmal wieder meine Frau dabei, wie sie andächtig vor einer Seite des Bauwagens steht und auf das Abbild des „Lauterbacher Strolchs“ blickt. „Mein lieber Hansel“, so nennt sie inzwischen zärtlich den halbnackten Knaben, der für den Lauterbacher Käse Reklame steht. Dagegen komme ich natürlich trotz angedeuteter Proteste kaum an. Keine Chance! ER bleibt immer Sieger! Ich glaube, ich muss mir wieder einmal die Nasenhaare schneiden, um konkurrenzfähig zu bleiben.

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