Was ist seit Oktober 2011 geschehen?

Was ist seit Oktober 2011 geschehen?

Für mich das Allerwichtigste: Ich bin wieder weitestgehend fit, und die vermaledeiten Krankheiten und Plagen haben sich nach und nach davongeschlichen. Wenn ich manchmal an die schlimmen Tage und Stunden zurückdenke, die ich z. T. mehrfach lebensbedrohlich erkrankt bei der letztjährigen Tour überlebt habe, wird mir jetzt erst so richtig bewusst, wie knapp mich da der Sensenmann verfehlt hat, und welche Sorgen sich viele mir nahestehende Menschen um mich gemacht haben. Es scheint aber so, dass mein ungebrochener Optimismus und mein Glaube an die Selbstheilungskräfte und nicht zuletzt die große Schar meiner Schutzengel und, nicht zu vergessen meine Ärzte, dazu beigetragen haben, wieder vollständig zu genesen.

Nun ja, einiges hat sich schon geändert. Mein Atem ist kürzer, mein Blut dünner und meine Beine, bedingt durch die tägliche Kompression sind schlanker geworden. Und … fast traue ich mich nicht, es zu schreiben: mein Bauch hat „Form“ angenommen, aber nur in eine Richtung. Es geht mir gut!

Unserer guten, alten Tante Paula haben wir etwas Restauration angedeihen lassen. Außen erhielt sie ein neues, leuchtendes Schwedenrot, und die weißen Fensterrahmen und die blauen Klappläden davor erstrahlen nun wieder im Glanz der frischen, umweltfreundlichen Farbanstriche. Innen hat Barbara einen  neuen, himmelblauen Teppich verlegt und einige Kleinmöbel ebenfalls in Blau lackiert. Sieht ganz nett aus! Die ausgediente und schon stark verblichene Europakarte, die an einer Bauwagenseite befestigt war, ist durch eine andere, aktuelle ersetzt und zeigt nun unsere tatsächlich gefahrene Route an.

Barbaras heiß geliebter „Hansel“ dagegen, das Wahrzeichen meiner Heimatstadt, der sog. „Lauterbacher Strolch“, prangt nun nicht mehr am Wagen. Er ist unterwegs zu oft in seiner Unangezogenheit betrachtet worden, so dass er nun in einer dunklen Scheunenecke zur Ruhe kommen darf. Auch das gerahmte Hofgeismarer Stadtwappen musste entfernt werden. Zu sehr haben Wind und Wetter am „Mainzer Rad“ genagt. Dafür gab es rings um Tante Paulas Dachkanten neue Länderflaggen, die die ausgeblichenen und arg zerfransten ersetzten.

Tante Paula - 2012
Renovierte Tante Paula – 2012

Im März diesen Jahres zeigte sich unser kleiner Roter, unser Vagabund beim Durchsehen durch den technischen Überwachungsdienst nicht gerade von seiner besten Seite. Ein Bremszylinder war total verölt und musste ausgetauscht werden. Normaler Verschleiß! Nun darf er wieder zwei weitere Jahre laufen und im Jahr 2014 ins 31. Jahr gehen.

Zum traditionellen Herbstmarkt der Kreisstadt Lauterbach im Vogelsberg trafen wir, wie einst im Sommer zuvor geplant und versprochen, auf eine Delegation aus der Partnerstadt Lezignan/Corbières, die dort einen Weinverkaufsstand aufgebaut hatten. Freudig wurden wir von unserer ehemaligen Dolmetscherin Veronique und anderen, uns von Frankreich bekannten Personen begrüßt. Es war ein Tag voller Freude über und Rückbesinnung auf die herrlichen Tage in Südfrankreich in dieser schönen Stadt, wo wir eine Woche Quartier bezogen hatten auf dem dortigen Campingplatz.

Auch unser Freund Norbert Heib aus der polnischen Stadt Czaplinek sahen wir wieder. Er machte eine Stippvisite bei seiner Schwester in Hofgeismar und ließ es sich natürlich nicht nehmen, uns einen Besuch abzustatten. Wir haben durch ihn im Juni 2011 so viele gastfreundliche Menschen, historische Gemäuer, sehenswerte Orte und seine nette Familie kennengelernt, die unser Leben bereichert haben.

Im April schrieb mir ein NDR-Redakteur, er wolle eine Reportage über uns fürs regionale Fernsehen drehen, sagte aber bald darauf aus redaktionellen Gründen wieder ab und vertröstete uns auf einen späteren Zeitpunkt.

Ein Buch über unseren „Ausflug“ schrieb ich im Januar/Februar und sandte das Manuskript, das über 400 Seiten umfasste und 18 Kapitel enthielt, einer mir gut bekannten und sehr geschätzten Lektorin in Berlin, die sich auch alsbald daran begab, Form in meine Unterlagen zu bringen. Es wird Spätherbst, bis ich das endgültige Manuskript an einen Verlag schicken kann. Den … muss ich noch finden oder besser noch, ein Reisebuchverleger findet mich, so wie schon mehrfach in der Vergangenheit geschehen, als ich meine lyrischen Ergüsse ins öffentliche Netz stellte. Es wäre sehr schön, wenn das fertige, bebilderte Werk noch vor Weihnachten in den Handel käme.

Im Frühjahr erzählte mir eine Bekannte, dass sie einen ehemaligen Studienkollegen hat, der im niedersächsischen Salzwedel wohnt und ihr kürzlich einen Zeitungsartikel zugeschickt hat, in dem wir mit Text und Bild vorgestellt wurden. Wir wussten, der dortige Redakteur, Harry Güssefeld, wollte einen größeren Bericht über unseren Aufenthalt auf dem Campinglatz im Luftkurort Arendsee  in der Altmark schreiben und veröffentlichen. Wir hatten aber den Artikel online nicht abrufen können. Nun haben wir ihn und sogleich laminiert. So fügt sich manchmal auf wundersame Weise alles zusammen.

Im Mai suchten wir zum zweiten Mal seit 2009 den wunderschön gelegenen Campingplatz im Extertal mit unserem Gespann auf. Wir wurden wieder nicht enttäuscht. Dann, im Juni, ein eiskalter, nasser Sonntag, wo es höchstens einmal zur Mittagszeit um die 9°C wurde, durfte ich mit dem Zetor und den anderen Vereinskameraden vom Verein „Historische Agrar- und Forsttechnik Gottsbüren“ im Hofgeismarer Viehmarktsumzug mitfahren. Das Winken nahm kein Ende. Im Juli sind wir einer Einladung der „Eicherfreunde Guxhagen“ gefolgt, die direkt an der Fulda auf der dortigen großen Festwiese mit einem umfangreichen Rahmenprogramm ihr 10-jähriges Vereinsbestehens feierten. Die Traktormarke „Eicher“ war zwar da etwa hundertfach vertreten, doch auch unser roter Zetor fand unter den Grauen an den 4 Tagen genügend Aufmerksamkeit. Da es uns in dieser landschaftlich reizvollen Gegend Nordhessens so gut gefiel, sind wir wenig später auf dem benachbarten 4-Sterne-Campingplatz in Büchenwerra, direkt an der bekannten Fuldaschleife gelandet und haben uns weitere 10 Tage vortrefflich erholt.

Ende August nahmen wir am alle zwei Jahre stattfindenden großen Treffen der Gemeinschaft „Historische Agrar- und Forsttechnik Gottsbüren“ unter dem Titel: „Vom Korn zum Brot“ teil, wo wir mit unserem Gespann ebenfalls vier Tage blieben und auch mit anpackten, wo immer Not am Mann oder an der Frau war. Bei 37°C war das nicht immer ein Vergnügen. Mindestens 120 Traktoren aller Typen und Baujahre waren für die etwa 1500 Besucher dort ausgestellt, und auch alle anderen Attraktionen waren sehenswert. Sehr zu unserer großen Überraschung fuhr plötzlich ein alter Landrover auf dem Platz vor dem sog. Fahrerlager vor, wo wir mit den Wagen der anderen Vereine und unserem Bauwagen standen. Der Landy trug ein schwedisches Kennzeichen. Und wer entstieg dem schnaufenden Ungetüm? Unser Freund Dieter Bernhard, der seit über 15 Jahren mit seiner Frau Gudrun im nordschwedischen Jämtland im Dörfchen „Raftälfen“ zu Hause ist. Mit den beiden und den anderen Dorfbewohnern hatten wir im letzten Jahr die Walpurgisnacht und den „Tanz in den Mai“ am zugefrorenen Seeufer bei Minusgraden fröhlich feiernd und singend verbracht und stehen seit unserem Besuch von damals in regem Emailkontakt. Nun verdient sich Dieter seine Brötchen im Sommer als Trucker in Deutschland. Seine Spedition ist ist in Münster/Westfalen stationiert und da auch er. Als er, wie so viele andere, ebenfalls von mir eine Einladung zu unserem Fest in Gottsbüren bekam, ist er dann in der Sommerhitze spontan zu uns gefahren. Eine Nacht ist er geblieben und schlief in seinem selbstgebauten Nachtlager im Landrover. Und … alter Schwede! Wir hatten viel Spaß miteinander und werden dieses  Wiedersehen so bald nicht vergessen.

Fast hätte ich’s vergessen: Schon im Mai stand plötzlich ein sonnengebräuntes Paar mit ihren E-Bikes vor unserer Haustür. Groß war die Freude, als wir in beiden die Globetrotter Els und Fred Stolk aus Holland erkannten, die wir auf einem Stellplatz letztes Jahr in Nordbrabant kennenlernen durften. Sie haben es tatsächlich wahrgemacht, uns zu besuchen, wenn sie mit ihrem Wohnmobil mal in der Nähe sein sollten. Erlebnisse und Fotos wurden ausgetauscht, geplauscht, gelacht, gescherzt und gefachsimpelt. Im Juli besuchten sie uns dann ein zweites Mal, diesmal aber in unseren Büroräumen in der Stadt. Wie schön, dass es solche Verbindungen gibt!

Am 20. August gab es dann noch ein denkwürdiges Highlight. Oswald Maier, ein badischer Ingenieur aus Gaggenau, den ich seit März nur von seinem Blog im Internet kannte, hat uns für zwei Tage und eine Nacht in unserem Wohnort Carlsdorf besucht. Er fuhr mit seinem 34 PS Fendt Dieselross Baujahr 1961 und einem 4-Meter Bauwagen am 29. April über Polen, Russland, Finnland zum Nordkap, also genau andersherum als wir seinerzeit, und hatte inzwischen weit über 9000 Kilometer hinter sich. Auf dem Heimweg in den Schwarzwald war er glücklicherweise unserer Einladung gefolgt. Mit meinem 10-PS-Dreiradauto geleitete ich ihn ins Dorf und am nächsten Morgen auch wieder bis zur Stadtgrenze hinaus.

Ich denke, Oswald hat sich bei uns bei einem ordentlichen Stück „Stracker“ und einem Ende von der „Dürren Runden“ und einem Viertele Rebensaft recht wohl gefühlt. Ein gradliniger, kluger und sympathischer Mensch, dieser Oswald Maier! Im nächsten Jahr wollen wir unseren neuen Freund und seine Frau Andrea im Schwarzwald besuchen. Voraussetzung ist natürlich, dass wir dort den nicht nur den im Badischen berühmten „Bibiliskäs“ vorgesetzt bekommen. Er soll die Jugend erhalten. Ist zwar bei mir um ein paar Jahrzehnte zu spät, aber vielleicht ergeben sich ja noch andere Wirkungen nach dem Genuss.

Unsere Tageszeitung brachte einen schönen Bericht über „zwei Verrückte“, die das Fernreisen mit einem Traktor als das Nonplusultra erachten. Nun hat mich schon lange wieder das Reisefieber gepackt und immer, wenn ich mit dem Traktor mal kurz übers Land tuckere, bekomme ich Lust, mit unserem treuen Vagabunden mal wieder eine längere Tour zu wagen.

Wenn wir beide so gesund bleiben wie in diesem Jahr, könnte es tatsächlich in 2013 zu einem zweiten, größeren Ausflug kommen. Geplant sind diesmal nur 3 Monate. Die Fahrt soll über Tschechien, dem „Zetormutterland“, die Slowakei, Ungarn, Slowenien und Österreich führen. Es sind ja „nur“ zirka 5000  Kilometer. Also ein Klacks, wenn man die von uns gefahrenen über 14.000 Kilometer gegenüber stellt.

Übrigens: Fast 213000 Besucher haben bislang unsere Homepage besucht. Sogar in Russland und in Litauen sind wir auf einer Community- Plattform präsent.

Nur werden wir nicht so „rasen“ wie im letzten Jahr und uns auf unserer kommenden Abenteuerreise etwas mehr Zeit nehmen getreu dem Motto: „Wir haben keine Zeit, uns zu beeilen!“

Über Tipps und gute Ratschläge zu den Ländern, die wir als nächstes bereisen möchten, sind wir jederzeit dankbar und freuen uns über rege Kontakte.

September 2012

Barbara - 2012 Dieter - 2012 

2 Kommentare zu „Was ist seit Oktober 2011 geschehen?“

  1. Hallo Ihr beiden Weltenbummler,
    es ist lange her das ich einen kommentar geschrieben habe.
    Es freut mich besonders das es euch gut geht und Ihr euch
    schon wieder mit Planungen(Träumen)befaßt! Ich besuche
    eure Seite regelmäßig,um das Neueste zu erfahren oder in
    alten Einträgen zu stöbern. Jetzt warte ich Natürlich
    nach dem Letzten Eintrag auf die Veröffentlichung des
    Buches.
    Mit vielen Grüßen vom Niederrhein(Bislich ca12Km von Dingden
    der Heilige Jupp

  2. Hello liebe freunden its wunderschon too lesen das alles gut geht mit euch,

    Hier ist auch alles wieder ruhig ;-)

    Ich hoffe snel wieder etwas von euch to horen.

    Liebe grusse euhre käsekopf Maria

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