Deutschland – 07. September

Wir haben uns ein Taxi gerufen, um zur Klinik zu kommen. Schon nach drei Minuten steht der Fahrer vor der Schranke des Campingplatzes. Fünf Kilometer sind es bis zur Uniklinik.

Wir haben Wartezeit mitgebracht und sind überrascht, dass ich schon nach 90 Minuten drankomme. Ein junger Urologe untersucht und befragt mich. Diverse Körpersäfte muss ich auch abgeben wegen der Diagnostik. Auch ein Ultraschall des Urogenitalsystems wird gemacht. Keine Überraschung: Der Nierenstein befindet sich noch in der Niere und die Uretherschiene als Platzhalter hat sich auch noch nicht nach unten bewegt. Das ist erst mal das Positive. Dagegen wird eine ausgeprägte Zystitis (Harnblasenentzündung) und eine eventuelle Prostatitis diagnostiziert, die unbedingt eine umfassende intravenöse Antibiose erfordert. Erst danach, nach Abklingen der Entzündung kann man an eine Steinsanierung denken. Das wäre frühestens in der kommenden Woche. Dann wird noch eine kleine Zyste in der Umgebung des Blasenhalses entdeckt, die ebenfalls behandelt werden müsste. So gibt es plötzlich nicht nur eine „Baustelle“, sondern drei zu „sanieren.“ Das ist hart und trifft mich nun doch etwas mehr, als ich dachte. Doch bin ich froh, hier gelandet zu sein und nicht als Notfall in einer kleinen Landklinik im Ausland. Das Schmerzliche: Ich werde sofort stationär aufgenommen und bekomme noch im Erstuntersuchungsraum eine Infusion angelegt. Da ich meine Reisetasche aber noch nicht gepackt habe, stehe ich praktisch nackt auf dem Stationskorridor und bekomme ein Bett in einem Vierbettzimmer zugewiesen.

"Mein" Bett in Freiburg
"Mein" Bett in Freiburg
Im "Klinikpärkle"
Im "Klinikpärkle"

Zwei sehr nette, ältere Herren aus der Umgebung sind meine Bettnachbarn. Wir Drei sind uns sympathisch und es kommt keine Langeweile auf. Das vierte Bett steht leer. Das Personal, egal aus welchem Arbeitsbereich es kommt, ist sehr gut geschult. Alles läuft nach Standards ab und keine Sicherheitsmaßnahme wird ausgelassen. Die Mitarbeiter der Station „Nitze“ im 2. Stock stellen sich mit Berufsbezeichnung und Namen vor. Alle wirken sehr kompetent und scheinen ihren Beruf zu lieben. So sollte es sein. Da mir seit 11 Uhr der Magen grummelt, bekomme ich noch nach 14 Uhr ein schmackhaftes Mittagessen. Zweimal am Tag wird hier Visite gemacht und auch die Pflegerinnen erkundigen sich immer wieder nach dem Wohlbefinden ihrer Patienten.

Abends habe ich Gelegenheit, den letzten Reisebericht vom Vortag zu schreiben. Barbara ist allein mit dem Taxi zurück gefahren. Sie hat dann einen Botendienst beauftragt, mir die Tasche mit den Utensilien für das tägliche Leben in die Klinik zu bringen. Auch mein heißgeliebter Laptop ist dabei. Am Abend telefonieren wir miteinander. Einiges fehlt mir trotzdem noch.

 Die Netzanbindung ist wider Erwarten eine sehr Unbefriedigende hier in Freiburg. Es dauert sehr lange, wenn man im Internet arbeiten möchte. Bis zu zwei Minuten von „Klick zu Klick.“ Aber ich kenne das schon und habe ja nun auch Zeit. Meine Tochter hat mir in den Blog ganz liebe Zeilen geschrieben. Da wird mir ganz „komisch“ beim Lesen. Ich habe jetzt auch Gelegenheit, allen zu antworten, von denen ich in den vergangenen Wochen Email-Post bekommen habe. Meine Blasenschmerzen werden nicht weniger und ich verlebe eine sehr unruhige Nacht. Hoffentlich sitze ich bald wieder am Steuer unseres Ackerboliden. Da ging’s mir immer gut.

3 Kommentare zu „Deutschland – 07. September“

  1. Verdamt noch mal Dieter ich kan dich auch geine tag alleine lassen hè, schau ich ein par tage nicht hin und dan bist du wieder ims kranckenhaus, das nachste mal das du wieder auf die reise gehtst, geht diese reisseleiterin mit ;-) Schade das euhre reisse so laupfen mus, regen storm, sneeuw, krankheid, doch auch viel abenteur du kanst jetst ein boek vol schreibe gehn und has barbera entlich ruhe ;-) Pas ein bissche auf dich selbst auf und ruhe aus dan kunst du nach her wieder snel nar hause.

    Liebe grusse an Barbara, und du gute besserung, ein dikke hug und kus von euhre käsekopf.

  2. Hallo Ihr Beiden,

    aus aktuellem Anlaß am heutigen Samstag ein ganz besonders lieber Gruß an Barbara und Dieter die besten Wünsche.
    Ich denke an Euch,
    Thomas

  3. Ach Dieter…seufz…ich denke jeden Tag an dich (und natürlich auch an Barbara). Ich hoffe so sehr, dass es dir bald wieder besser geht und du diese blöden Schmerzen los bekommst. Du bist gut aufgehoben in der Uniklinik, sie hat einen sehr guten Ruf. Mach dir deshalb bitte keine Sorgen. Wenn sie dich „schlachten“, dann so, dass du wieder fit bist hinterher ;-)
    Ich drück dich ganz lieb und schicke dir vorerst liebe Grüße.
    Petra (und von Lisa die allerherzlichsten Genesungswünsche an dich)

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