Frankreich – 20.08.11

Lecker, lecker!
Lecker, lecker!
Hausfassaden
Hausfassaden

Sonnabend! Und wir haben Lust, nichts zu tun. Es ist einfach zu schwül am 141.Tag unserer Reise und wir verkriechen uns in den Schatten hinter unser „rolling home“, da, wo die Bettwäsche träge auf der Leine hängt. Die reifen Feigen, die ständig vom Baum hinter uns auf die Kiesfläche fallen kleben fürchterlich an den Schuhsohlen, wenn man versehentlich darauf tritt. Man bekommt das Geschmiere nur mit einem Messer wieder herunter. Nach wie vor, sobald wir draußen zu sehen sind, werden wir angesprochen und fotografiert. Auch wenn wir gerade zu „Campingtisch“ sind kommen Leute auf uns zu und ich befriedige ziemlich unverständlich für die Fragenden mit vollem Mund deren Interesse an uns. Auch häufigen Besuch von Kindern bekommen wir, die frisch und fröhlich plappernd immer wieder versuchen, uns ein paar französische Worte hervorzulocken.

Doch es bleibt nach wie vor bei einer sehr schmalen Konversation mangels Sprachkenntnissen. Unseren Geranien, die ich einst in einem Blumenladen in Ostpolen gekauft habe ist das Wetter gerade recht. Sie blühen wie nie zuvor und jeden Morgen gehe ich mit drei Litern Wasser von Blumenkasten zu Blumenkasten und gebe den Vollblühern ihr Nass. Wir selbst trinken auch Unmengen von Säften, Tees und Mineralwässer, so dass wir heute schon wieder in die Stadt fahren müssen, um Nachschub zu ordern. Wir entdecken einen „LIDL-Markt“ am Stadtrand und kaufen wie die Weltmeister ein. Das Sortiment unterscheidet sich nicht allzu sehr von dem in Deutschland. Nur etwas teurer ist es auch hier in diesem Supermarkt wie in allen anderen auch. Nur das tägliche Baguette kostet nur 95 Cent.

 Am Montag, wenn unsere Rückreise beginnt, hoffen wir, dass es nicht gar zu heiß wird. Unser Kühlschrank ist dann unterwegs immer ohne Strom und wenn wir nur einen Stellplatz finden, wo man keinen Strom ziehen kann, kann es vorkommen, dass unser Kleiner 36 Stunden später die Außentemperatur angenommen hat. Besonders die Butter und andere verderbliche Lebensmittel haben dann eine andere Form oder Farbe angenommen, was mitunter unseren Appetit auf „Gekühltes“ erheblich mindert. Gegen 18 Uhr treibt es uns die 200 Meter weiter ins total überfüllte Schwimmbassin. Das „Tiefe“ hat keine Stehhöhe und am Rand gibt es auch keine Möglichkeit sich festzuhalten. Wir sind nach drei Schwimmrunden schon wieder zu Hause und trinken jeder auf einen Zug eine Büchse deutsches Bier leer, das aus Weihenstephan stammt und in Frankreich vertrieben wird. Aber das Französische schmeckt ebenso gut. Ich merke keinen Unterschied. Jetzt habe ich auch herausbekommen, warum ich immer nach 15 Minuten aus dem freien Netz herausgeworfen werde. Dieser Netzanbieter schreibt, dass ich innerhalb von max. 10 Minuten nach meinem Einloggen eine Rückmail bekomme, die ich per Klick bestätigen muss. Dann kann ich unbegrenzt online gehen. Das Dumme dabei ist nur, dass diese Mail in meinem Spamordner landet, der wiederum nur einmal täglich Stunden später Nachricht gibt, dass die Mail des französischen Anbieters angekommen ist.

Das Touristenbüro in Lezignan
Das Touristenbüro in Lezignan
Rast oben in den Weinbergen
Rast oben in den Weinbergen

Das ist dann aber viel zu spät zum „Klicken.“ So habe ich nach wie vor immer nur 15 Minuten Zeit zum Surven und muss dann jedes Mal eine ganze Stunde warten, um wieder zugelassen zu werden. Das macht wirklich keinen Spaß! Ab 22 Uhr schauen wir fern. Alle Sender sind über die SAT-Schüssel störungsfrei eingestellt und wir sehen in den Abendnachrichten, dass es in Deutschland auch bis zu 37 Grad warm ist. Mein Tagesbericht heute ist kurz. Es gab auch nichts Besonderes zu berichten. Morgen wollen wir den Trecker volltanken, damit wir übermorgen ohne anhalten zu müssen, losspurten können. Es ist das zweite Mal, dass wir nach Norden fahren. Im April und Mai ging’s nach Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen. Mein Gott, ist das lange her. Zumindest kommt uns das so vor. In 10 Tagen hoffen wir an der Schweizer Grenze zu sein. Ob uns das gelingen wird?

 

7 Kommentare zu „Frankreich – 20.08.11“

  1. Hallo Els, hallo Fred….ich denke, wir sollten weiterhin in Verbindung bleiben, wenngleich wir auch unterschiedliche Fahrzeuge auf Europas Straßen bewegen. Zu Hause habe ich dann mehr Zeit, zu mailen. Es lebe die deutsch-holländische Freundschaft ! Lieben Gruß aus Freiburg Dieter und Barbara

  2. Ein freundliches Hallo aus Freiburg ! Ich freue mich immer, wenn ich einen Kommentar von Euch bekomme und lese, dass Euch meine Berichte gefallen. Nun ja, noch etwa 2 Wochen, dann werden wir die 6 Monate „voll“ haben und wieder (leider) zu Hause sein. Lasst es Euch gut gehen!!!
    LG Dieter, der „Zetorist.“

  3. Hallo le Grand Boeuf, hallo le grand Boeuf Madame,
    wir stehen 100% zu den Worten von Tochti (mein Nichtchen). Man sagt ja manchmal langläufig „Wenn`s am schönsten ist, soll man aufhören“. Auf euch trifft dieser weise Spruch natürlich nicht zu, denn eure Reise wäre schon in den ersten 2-3 Wochen zu Ende gegangen und das wäre sehr schade gewesen. Die Entscheidung wieder Richtung Norden zu fahren, ist eine sehr gute Entscheidung. Ich kann mir trotzdem vorstellen, das du im Grunde im Vorhof deines Herzens es dich stört, nicht das geplante Ziel erreicht zu haben, aber im Hinterhof deines Herzens die einzige und zur Zeit beste Entscheidung getroffen hast, deine Gesundheit nicht weiter auf`s Spiel zu setzen. Wir brauchen dich /euch noch!!! Ich kann mir gut vorstellen und so kenne ich dich seit 57 Jahren, das in Zukunft weitere Highlights auf uns warten. Das kann und wird noch nicht alles gewesen sein…oder? Also ich (wir) drücken euch sämtliche Daumen, die wir zur Verfügung haben, das alles gut geht.
    Ganz liebe Grüße aus Bremen
    Boeuf und Tante Ursula

  4. hallo papa,
    na endlich ist es raus und dir hoffe ich zumindest ein stein vom herzen gefallen! aber wenn man dinge ausspricht, werden sie ja realer(sagt man so) – vielleicht hilft dir das etwas besser, es so zu nehmen, wie es nun mal leider ist. du kannst es nicht ändern, auch wenn es mehr als ärgerlich ist, dass ausgerechnet jetzt sowas sein muss. das gefühl stelle ich mir einfach sch…. vor. aber ihr habt soviel gesehen und erlebt. wer kann das schon von sich behaupten, so einen traum einfach mal wahr gemacht zu haben und nicht nur darüber zu sprechen, wann in entfernter zukunft er was machen möchte?!
    ich sehe dich schon in deinem derzeit möglichen tempo (also gaaar nicht mal so schnell – dabei fällt mir gerade, auch wenns gemein ist, ein: du entschleunigst momentan ja auch mehr als dir lieb ist… ;-))ins krankenhaus spurten und mit einem entspannten jauchzer auf den OP tisch steigen – das haben ärzte bestimmt auch noch nicht erlebt! ich hoffe nur, dass ihr die letzten „meter“ noch schafft – du sagst bescheid, wenn es gar nicht mehr geht! wozu hat man denn kinder :-)
    drück euch beide ganz dolle und sende euch viele liebe grüße aus dem heißen kassel!

  5. halli-hallo-bin selbst erst aus unseren Urlaub
    zurück gekommen waren in Tiro und habe erst einmal die letzten reiseberichte gelesen.
    das was sie bisher erleben durftet war sagenhaft.
    aaaaaber die gesundheit geht erstmal vor und die entscheidung nach hause zu fahren ist auch richtig
    naja durch zwei länder geht es ja noch…
    schweitz und beyern ;-)viele liebe grüße und guten heimweg
    wolfgang müller

  6. Hallo liebe Barbara und Dieter(Jetz ist es richtig, oder…?),
    gerade zurück von ein mehrtagige WoMo-tour haben wir uns Äuf den letzten Stand beigelesen.
    Wir fühlen, zusammen mit euch, die innere Enttäuschung.
    Aber sind auch erfreut das das Gehirn den Kampf mit die Emotionen beziegt hat.
    Gesundheit und Sicherheit sind wichtiger als welche Wunschtraum auch.
    Dabei sind wir überzeugt das diese Entscheidung letztendlich führt nach neue Inspiration!

    Wir erhöhen unseren Daumendruck und wünschen euch, jetz noch mehr als je zuvor, ein gute und sichere Heimreise!

    Warme Grüsse aus Landgraaf, Nederland,

    Fred & Els

  7. Hallo, liebe Zetor-Traktoristen!
    Mit starkem Unbehagen haben wir Ihre Entscheidung, die Reisezeit zu verkürzen, vernommen. Sind aber der Meinung, daß die Gesundheit einfach das wichtigste ist. Wenn man keine Rücksicht auf sich nimmt, gelingt einem später vielleicht gar nichts mehr. Der Reisebericht hat uns schöne Stunden bereitet.
    Auf jeden Fall aber alles erdenklich Gute für Sie beide wünschen wir aus Villingen-Schwenningen!

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