Schweden – 01.05.11

1. Mai

Wir dürfen duschen und ein umfangreiches Frühstück wird aufgetragen. Nichts fehlt. Unsere Gastgeber sind wahre Goldstücke. Herzlich, natürlich, offen. Mit den beiden würden wir sehr gerne befreundet bleiben. Wir laden Sie zu uns nach Carlsdorf für das nächste Jahr ein. Dieter, Initiator der Homepage  www.blacklandy.de zeigt mir seine Traktorensammlung. 2 Eicher, EM 100 und EM 200, einen Fahr D 270 H mit Hochrädern, einen David Brown Groupmaster und einige sehr alte, aber funktionsfähige landwirtschaftliche Geräte, die er optimal, fast besser als neu restauriert hat nennt er sein eigen. Er besitzt die große Gabe, alle alten Sachen wieder so herzurichten, dass sie am Ende in ein Schaufenster gestellt werden könnten. Ein guter Handwerker, der Einundsechzigjährige, der aber jünger erscheint. Auch seine Werkstatt ist geräumig und penibel aufgeräumt. Zwei Grönländer und zwei Hauskatzen gehören auch zur Familie. Die beiden erzählen, dass es im Winter schon mal unter -45°C kalt werden kann. Wir beneiden sie darum nicht. 

Dieters Oldtimer-Gespann...immer einsatzbereit
Dieters Oldtimer-Gespann...immer einsatzbereit

Zum Nachmittagskaffe kommen Ole und Gynn dazu, zwei rüstige Youngtimer, mit denen wir uns auf Anhieb gut verstehen. Es gibt Sahne zum Zucker- und Apfelkuchen und jede Menge Kaffee. Auch diverse Nachbarn schauen mal kurz rein und alle fotografieren das Gespann. Gudrun, die gute Seele des Hauses „Elfriede“, so steht es außen angeschrieben, hat schon am Samstag mit dem Redakteur der zweiten jämtländischen Tageszeitung „AB-Länstidningen“ telefoniert und auf unseren Besuch aufmerksam gemacht. Tatsächlich, Ingvar Ericsson kommt mit einem Nachbarn von Östersund die 65 Kilometer, z. T. über die erdgebundenen Holperstraßen nach Raftälven gefahren. Ein stattlicher Mann über sechzig, der ein gewähltes Deutsch spricht und einen sehr trockenen Humor hat. 

Er war mal, so erzählt er uns, 1968 im Guinnes Buch der Rekorde mit seinem Rekord vertreten. Er hat es damals geschafft, 33 Stunden ohne Unterbrechung Orgel zu spielen. Alle Achtung! Er fragt Barbara, wie sie es wohl aushalte mit mir Verrücktem. 

Er fotografiert uns zig mal, spricht alles, was er von uns und Dieter über uns und unser gemeinsames Kennenlernen über das Internet erfährt in sein Diktiergerät und interviewt am Schluss Dieter selbst, als er hört, dass jedes Jahr ein großes Treffen von deutschen Landrover-Fahrern hier im Dorf Raftälfen von Dieter initiiert wird. www.ltz.se

Stolz zeigt Dieter dem Redakteur alle seine Traktoren und seine Sammlung von Miniatur-Trucks aus früherer Zeit. Darüber will er auch einen Bericht schreiben. Dieter freut sich und wir freuen uns mit ihm. Dann wird nochmals Kuchen serviert und  ordentlich Kaffee getrunken. 

Am Abend steht ein anderer Nachbar aus dem Dorf auf der noch graubraunen Wiese und fotografiert unser Gespann. Gudrun hat die warme Abendmahlzeit vorbereitet. Es gibt einheimische Salzkartoffeln, in Scheiben geschnittene Elchlende in Rahmsoße und zwei Sorten frischen Salat. Wir füllen uns zweimal auf. Unser Gaumen feiert wieder mal Hochzeit. Der Abend wird lang und die Konversation zwischen uns funktioniert bestens. Diese Landsleute muss man einfach mögen.

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