14. April
Endlich fahle Helligkeit. Sechs Uhr. Aufstehen. In der Schüssel in der Spüle Katzenwäsche mit Eiswasser aus dem Kanister. Teewasser aufstellen, Kekse futtern und einen halben Apfel, der wohl letzte Woche unter die Eckbank gekullert ist. Halbacht: Abfahrt! Wir finden erst den nächsten Campingplatz, der geöffnet hat am Vätternsee bei Falköping auf einem Hochplateau am Mösseberg. Ich bin fast 9 Stunden gefahren. Etwa 170 km. Es reicht mir für heute!
Wunderbarer Blick in der Abendsonne über die Stadt Falköping entschädigt uns für den Tag. Nebenan die Skischanze, die noch graue Schneefetzen trägt. Aber…wir haben Strom, der Heizlüfter läuft, wir können duschen, Einkaufen, Radio hören, Essen kochen. Es gibt Pellkartoffeln mit Sülze und dänische Gurkenscheiben. Hmmmh!!
Ach ja, hier in Schweden begegnen uns seit gestern ständig bekleidete Wesen beiderlei Geschlechts meist in gebückter Haltung, die in seltsamen Gefährten auf vier Rollen und einem großen „V“ auf dem Bug an uns vorbeirauschen, uns dann ein bis zwei von den vier vorhandenen Gliedmaßen entgegen strecken, um uns dann an dem nächsten Haltepunkt stehend wieder zuzuwinken und dabei ein kleines Kästchen hochhalten, das grelle Blitze von sich gibt. Homo Swedensis fotoae habe ich diese skandinavischen Spezies dieser nordischen Edelrasse getauft. Sie scheinen manchmal sogar in Rudeln aufzutreten mit ihren blitzenden Rundaugenkästchen und immer zeigen sie uns im Vorbeifahren die weißen Kauwerkzeuge und geben jauchzende Geräusche in sehr hohen Tönen von sich. Ob sich die Elchtiere hier oben ähnlich verhalten?
Wir haben am Abend mit Norbert Heib aus Polen telefoniert. Morgen werden wir seinen Geschäftspartner in Schweden, in Östergötland, Per Carlsson in der Stadt Rimforsa kennenlernen von der Firma „RIMASTER.“ Aber…wir müssen leider wieder ein Stück zurück fahren, da die Stadt auf der anderen Seite des Vättern Sees liegt. Ein strammer Tag liegt vor uns.
Ich fülle am Abend einen Liter Motoröl nach und ziehe mir einen ganzen Liter laktosefreier schwedischer Milch rein.
Ein Genuss, Tochti!
Solltest du probiert haben.