Schweden – 16/17.04.11

16. und 17. April

Elisabeth, Pers Ehefrau und ihre sehr nette Familie
Elisabeth, Pers Ehefrau und ihre sehr nette Familie

Wir werden von Per und Elisabeth Carlsson am Werksgelände in Rimforsa freundlichst empfangen. Wir dürfen uns neben einer der vielen  Werkshalle aufstellen, haben Anschluss für Strom. An allen Hallen brennt auch nachts das Außenlicht. Um die Toilette und eine Dusche aufsuchen zu können, bekommen wir von Per einen speziellen Schlüssel. Wenn man dann die Außentür aufschließt, verschließt sich selbige wieder sofort und man muss innerhalb von 30 Sekunden im Inneren an einer Tastatur einen bestimmte Zahlen- und Buchstabenkombination eingeben, da sonst Alarm ausgelöst wird. Großes Vertrauen setzt Per in uns und zeigt uns im Laufschritt die ganze Firma. Zig Montage- und Lagerhallen und X Büro- und Arbeits- und Aufenthaltsräume und Küchen und Tagungsräume und … Uns wird schwindelig, weil uns bald die Luft wegbleibt, so viele Meter sind zu laufen. Und alles ist so blitzsauber. Wir können zwischen 10 Toiletten und 4 Duschräumen und 2 Küchen wählen. Viele Getränkeautomaten stehen herum und wir dürften uns nach Herzenslust bedienen, sagt man uns. Auch nachts. Wir haben freien Zugang zu allen Räumen. Die Unterhaltung läuft einzig auf Englisch. Ein Sicherheitsmann würde die ganze Nacht um das Gelände patrollieren. 

Abends dann kommen die beiden wieder und fahren uns zu ihrer weißen Villa, die etwa 110 Jahre alt ist und vollständig aus Holz besteht. Ein Traum von einem Haus! Das Grundstück misst wohl über 10000 Quadratmeter. Per zeigt uns seine Schätze neben dem Haus in 3 Hallen. Sein uralter grauer Ferguson donnert los, ein noch älterer Buckel-Volvo aus dem Jahr 1950 will nicht anspringen. Die 6 Volt scheinen nicht genug zu sein für eine lange Standzeit. Andere Oldtimer und Boote und landwirtschaftliche Maschinen und, und, und stehen herum wie in einem Museum.

Weiter geht es zur Schwester von Elisabeth und deren Familie 500 Meter weiter mitten im Wald auf einer Lichtung in einem typisch roten Schwedenholzhaus. Offener Empfang! Wir sind die ersten Deutschen seit 1910 in diesem Haus. Es ist draußen sehr warm und Jan-Erik, der Hausherr, grillt eine Menge Schweinefleisch. Maria, seine sehr nette Frau bereitet ein opulentes Buffet vor. Es gibt Bier und viel chilenischen roten Wein und später köstlichen Baiserkuchen und Kaffe und Snacks. Maria ist eine Spitzenköchin. Wir lachen viel zusammen, gibt es doch immer wieder durch die Sprachverschiedenheiten Verständigungsprobleme. 

Per fährt uns nachts wieder zum Bauwagen hin, etwa 20 Kilometer durch den Wald. Es ist ein wundervoller Ausklang dieses Samstags und wir wurden so herzlich und offen empfangen, bewirtet und umsorgt, als wenn wir zur Familie gehörten. Danke für alles , liebe Familie!!! Wir werden euch nie vergessen! 

Sonntagfrüh, 6 Uhr 30. Wir sind ausgeschlafen, die Sonne lacht uns durchs Schlafzimmerfenster an. Wir rennen mit voller Blase und mit je einer Zahnbürste bewaffnet die 200 Meter zum  Werk, geben korrekt den Code ein und sitzen, jeder für sich auf einer Toilette. Da geht nach 2 Minuten der Alarm los! Schriller geht’s nicht. Alles vibriert, auch die Toilettenschüssel. Durch die Toilettentür hören wir eine laute Männerstimme. Gleich werden wir als Werksspione von der Kloschüssel weg verhaftet, ist meine Befürchtung. Doch…der unrasierte Wachmann in Pantoffeln ist gnädig, er stellt den Alarm ab und wünscht uns weiterhin eine gute Sitzung. Er wusste natürlich von unserer Anwesenheit auf dem Firmengelände durch Per, den Chef. 

Per zeigt uns seine große Farm
Per zeigt uns seine große Farm
Sonntagsausflug auf dem Berggipfel
Sonntagsausflug auf dem Berggipfel

Im Nachhinein wissen wir beide, warum der Alarm anging. Wir hatten frühmorgens unsere Brillen nicht aufgesetzt und wohl eine der Zahlen falsch eingetippt. Oje! Das hätte schlimmer ausgehen können. Abenteuerurlaub? Ja! Aber so? 

Um 10 Uhr holen uns Per und Elisabeth in ihrem schwarzen Volvo zu einer Spazierfahrt in die Berge und zu Pers Farm, wo seine restlichen Traktoren stehen, ab. Viele Tiere gibt es da zu streicheln. Wir genießen die Fahrt auf weichen Federn und auch die wunderschöne Landschaft, die Seen, die Felsen, die klare Luft. Per lädt uns zum Essen in ein Restaurant ein. Grandios!

Wir verabschieden uns vorläufig, wollen noch einkaufen. (in Schweden sind die meisten Supermärkte auch sonntags offen)  Um 15 Uhr haben sich Jan-Erik und seine Frau Maria zum Kaffeetrinken bei uns im Bauwagen angemeldet. Wir plauschen fast 2 Stunden mit den beiden und laden sie ein, bei uns in Carldorf irgendwann Urlaub zu machen. Sie sagen zu.

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